Selbstwertgefühl stärken: 7 Impulse für mehr Selbstvertrauen

„Mama, die Mia hat in Mathe eine Eins. Ich hatte nur eine Drei …“

Es ist dieser Moment am Küchentisch, dieser eine Blick, noch Marmelade am Mund und der Ranzen auf halb acht. Dieser Blick auf die letzte Note und du spürst genau: Nicht das Papier tut weh, sondern das nagende Gefühl im Bauch, nicht zu reichen. 

Jetzt stehst du da, mit pochendem Herz, einem krampfigen Lächeln und dem Wunsch, dein Helden-Cape zu zücken und das fiese Selbstwertmonster wegzupusten.

Leider funktioniert das nicht mit Superkräften, sondern mit Liebe und gaaaanz viel Geduld.

Mutter und Tochter sitzen sich lächelnd gegenüber – Symbolbild zum Thema Selbstwertgefühl stärken bei Kindern

Warum vergleichen sich Kinder überhaupt?

Weil es menschlich ist und wir keine Roboter sind. Kein Kind wacht morgens auf und denkt: “Hmm, heute zerstöre ich mein Selbstwertgefühl durch unnötige Vergleiche.”

Kinder lernen, wer sie sind, auch durch den Blick auf andere:

  • Wer wird zuerst aufgerufen?

  • Wer rennt im Sport schneller?

  • Wer wird beim Vorlesen mehr gelobt?


Es beginnt auf dem Schulhof, im Sportunterricht, beim Basteln – und manchmal, wenn Eltern (unbewusst) vergleichen: “Deine Schwester hat das damals schon ganz alleine gekonnt.”

Was Noten wirklich aussagen (und was eben nicht)

Ein Zeugnis ist kein Urteil über den Menschen.
Lediglich ein Ausschnitt, eine Momentaufnahme. Ein Zahlenmix aus Tagesform, Aufgabenstellung und Nervensystem-Zustand. 

Es zeigt nicht:

🚫 wie mutig dein Kind war,
🚫 wie oft es sich überwunden hat,
🚫 wie herzlich es ist,
🚫 wie viel Fantasie oder Empathie es hat.

Ein Zeugnis ist ein Blatt Papier. Dein Kind ist ein ganzes Buch voller Geschichten.

Der Kreislauf aus Druck, Angst und Selbstzweifel

Vergleiche führen zu Unsicherheit → Unsicherheit führt zu Druck → Druck führt zu Angst →
Angst führt zu Blackouts → Blackouts führen zu noch schlechteren Noten → und die wieder… zu noch mehr Vergleichen.

Willkommen im emotionalen Teufelskreis, wo Lernen kein Abenteuer mehr ist, sondern ein Angstparcours. 

Was dein Kind jetzt braucht, ist kein Nachhilfeplan, sondern ein Rettungsboot aus Wertschätzung.

7 Impulse für dich: raus aus dem Vergleich, rein in die Selbstannahme

🧠 Was bedeutet Selbstwertgefühl bei Kindern eigentlich?

Das Selbstwertgefühl beschreibt das innere Bild, das Kinder von sich selbst haben.

Stell es dir wie einen Spiegel vor, der zeigt: “Bin ich gut, so wie ich bin?”

Dieses Bild entsteht nicht über Nacht, sondern wächst mit jeder Erfahrung, jeder Rückmeldung und jedem Satz, den wir über oder mit unseren Kindern sprechen.

Ein starkes Selbstwertgefühl hilft deinem Kind dabei: 

sich weniger mit anderen zu vergleichen,
✅ mit Kritik und Rückschlägen besser umzugehen,
✅ auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen,
✅ sich selbst anzunehmen – mit allem, was dazugehört: den Stärken und Schwächen.

Gerade in Zeiten von Notendruck, Leistungsstress und ständigen Vergleichen brauchen Kinder Erwachsene, die ihnen zeigen:

👉 „Du bist nicht deine Note – du bist ein wertvoller Mensch.“

Wenn du den Blick auf Mut, Entwicklung und das ganz eigene Tempo richtest, stärkst du nicht nur das Selbstbewusstsein deines Kindes, du legst den Grundstein für innere Stärke, die ein Leben lang trägt. 💪✨

💬 1. Worte wirken - du bist der liebevollste Spiegel

Dein kleines, wunderbares Wesen, das sein Bestes gibt, sagt: „Ich bin doof.“ und dein Herz zieht sich automatisch zusammen.

Sofort wollen wir  trösten, aufbauen, reparieren. Doch viel stärker ist es, wenn du spiegelst, wie wertvoll dein Kind ist.

Du bist der Spiegel – also mach ihn zum schönsten im Haus.

Dein Kind denkt, es ist zu langsam?
Sag: „Ich sehe, wie viel Mühe du dir gibst, das beeindruckt mich total.“

Es traut sich nicht, etwas zu fragen?
Sag: „Du hast dich heute getraut, etwas nicht zu wissen. Das ist echter Mut.“

Dein Kind hat keine Top-Note in der letzten Mathearbeit geschrieben?
Sag: „Noten sagen nichts über deine Fantasie, dein Herz oder deinen Humor.“

Hier kommt das Geheimnis:

Kinder hören nicht nur unsere Worte, sie spüren, ob wir sie auch wirklich so meinen.

Wenn du dein Kind wirklich siehst, mit allen Facetten, wenn du ehrlich lobst,
dann wird daraus etwas Unbezahlbares:

Selbstwert, der bleibt (auch ohne Einser-Reihe im Zeugnis).

Alltagstipp mit Sofortwirkung:

Sprich weniger über Ergebnisse, sondern mehr über Eigenschaften:

  • „Ich liebe deine Kreativität.“
  • „Du gibst nicht auf, das ist deine Superkraft.“
  • „Du bist so mitfühlend, das macht dich besonders.“


Und vor allem: Ersetze klassische Fragen wie „Was hast du für eine Note bekommen?“ durch echte Gesprächsöffner:

  • „Was war heute schön?“
  • „Worauf bist DU stolz?“
  • “Was hat dich heute zum Lächeln gebracht?”


Mach dein Feedback zu einem Geschenk, nicht zu einem Urteil:

  • „Du hast heute echt was Mutiges gemacht, das wollte ich dir sagen.“

Fazit zu Punkt 1:

Kinder schauen in uns hinein wie in einen Spiegel.
Und das Bild, das sie dort sehen, formt ihr Selbstbild.

Du kannst entscheiden, ob dieser Spiegel kritisch oder liebevoll ist, ob er Makel zeigt oder Mut. Und DAS ist der wahre Anfang von echter Selbstakzeptanz.

🔄 2. Gedanken bewusst umlenken

Der Klassiker:

„Mama… alle anderen sind besser als ich.“

Und was machen wir? Wir rufen innerlich sofort die Feuerwehr (Blaulicht inklusive), unser Herz hüpft bis in den Hals, und wir brüllen panisch zurück:

„Nein, das stimmt doch nicht!!! Du bist super! Die anderen sind NICHT besser! Guck mal, was du alles kannst!“

STOPP. 🛑
So gut gemeint,… so wirkungslos.

Warum?

Weil sich dein Kind in dem Moment nicht gesehen fühlt.
Der eigene Gedanke sitzt so fest wie ein Kaugummi unterm Schultisch: klebrig und hartnäckig.

Der Trick: Nicht widersprechen, sondern umlenken.

Wenn dein Kind sagt:

„Alle anderen sind besser…“, dann bitte nicht:

❌ „Ach Quatsch!“
❌ „Das stimmt doch gar nicht.“
❌ „Du bist genauso gut!“

Sondern lieber: 

„Das fühlt sich gerade richtig doof an, oder?“
„Ich verstehe, dass dich das traurig macht.“ 
„Willst du mir erzählen, was passiert ist?“

Dann öffnet sich der Raum für das, was wir eigentlich wollen:

Ein Perspektivwechsel mit neuem Blick auf die Sache.

Fragen, die den Blickwinkel verändern:

  • „Was hat heute gut geklappt?“

  • „Welche Aufgabe war leichter als gedacht?“

  • „Wann warst du das letzte Mal so richtig stolz auf dich?“

  • „Gibt es etwas, das DU anderen erklären könntest?“

  • „Was kannst du heute besser als noch vor einem Monat?“

Das sind keine Motivationsfloskeln. Das ist achtsames Mindset-Training für starke Kinder. 💪

Warum das so wichtig ist?

Weil Gedanken wie kleine Regisseure sind. Sie bestimmen, wie sich ein Kind fühlt.

Wenn da immer wieder läuft: “Ich bin schlechter als die anderen”, dann führt das nicht zu Ehrgeiz, sondern zu Rückzug, Frust und heimlichen Tränen hinter der Badezimmertür.

Die Wahrheit ist nicht schwarz oder weiß. Sie ist bunt. Und irgendwo mittendrin wartet die Selbstannahme.

Übung für den Alltag:

Macht daraus eine Abendroutine.
Frage kurz vorm Einschlafen, im Bett, unter der Kuscheldecke:

  • „Was war heute schön?“
  • „Worauf warst du heute stolz?“
  • „Wem hast du heute geholfen?“
  • „Was hast du heute über dich selbst gelernt?“


Diese Fragen schaffen jeden Abend ein bisschen Achtsamkeit und machen aus Alltag Selbstvertrauen.

Fazit zu Punkt 2:

Nicht überreden. Nicht schönreden.
Sondern liebevoll gemeinsam umdenken.

Jedes Kind kann lernen, seinen inneren Kritiker leiser zu drehen… und stattdessen die eigene Superkraft ein kleines Stückchen lauter zu drehen.

Wenn dein Kind häufiger Sätze sagt wie „Ich kann das eh nicht“ oder „Ich bin einfach schlecht in Mathe“, steckt oft mehr dahinter als nur ein schlechter Tag. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du kindliche Selbstzweifel erkennst – und was du tun kannst, damit dein Kind wieder an sich glaubt:
👉 Selbstzweifel bei Kindern: So hilfst du deinem Kind, sich selbst wieder zu vertrauen

🎯 3. Ziele gemeinsam setzen - realistisch und machbar

Also… was machen viele Eltern nach einem eher durchwachsenen Zeugnis?

🗣️ „Eine Drei in Mathe? Das ist nicht dein Ernst, oder?“
🗣️ „Nächstes Mal will ich aber eine Zwei sehen!“
🗣️ „Wenn du dich einfach mehr anstrengst, klappt das auch.“

Klingt erstmal… motivierend?

Ist aber eher der verbale Stolperstein auf dem Weg zur echten Entwicklung.
Und es funktioniert so einfach nicht, nicht langfristig.

Warum das so selten wirkt

Weil solche Sätze Kinder direkt in den Drucksessel schubsen. Statt auf Entwicklung und Wachstum zu schauen, geht’s plötzlich nur noch um Leistung.

Und ganz ehrlich: Eine “Zwei schreiben” klingt zwar wie ein Ziel – ist aber in Wahrheit ein Wunschzettel ans Universum mit ganz vielen Variablen, auf die dein Kind keinen Einfluss hat: Die Lehrkraft. Die Aufgaben. Der Schlaf zuvor. Die Laune des Biolehrers. 

Was dein Kind wirklich braucht, sind Ziele, die es SELBST beeinflussen kann.

Besser: Ziele auf der Prozess-Ebene setzen

Nicht: „Du musst besser werden!“

Sondern: 

  • Was möchtest du gerne besser verstehen?“

  • Willst du ausprobieren, zu Hause gemeinsam mit mir Mathe zu üben oder sollen wir lieber die Lern-App ausprobieren?“

  • Was wäre ein Mini-Ziel fürs nächste Halbjahr, auf das du selbst stolz wärst?“


Denk an den magischen Dreiklang:

Ziel = Handlung + Einflussbereich + Motivation

Realistische Ziele könnten sein:

  • Ich will mich einmal pro Woche freiwillig melden.

  • Ich will zuhören, ohne zu träumen – besonders in einem Fach, das mir schwerfällt,

  • Ich will mit den Hausaufgaben früher anfangen, damit ich entspannter bleibe.

  • Ich will lernen, wie man sich besser vorbereitet: mit Lernkarten, Farben, Spielen

  • Ich will in der nächsten Mathearbeit ruhig bleiben, auch wenn ich eine Aufgabe nicht sofort kapiere.

Siehst du, was das ist?

Das sind keine hochtrabenden Wunschträume. Das sind handfeste Schritte: konkret, greifbar und vor allem von deinem Kind selbst steuer- und machbar und genau deshalb sind sie so wirkungsvoll.

Und jetzt das Sahnehäubchen:

Feier die Ziele!
Nicht erst, wenn sie erreicht sind, sondern schon beim Aufschreiben.

  • „Hey, das ist ein großartiges Ziel und du gehst das richtig mutig an!“
  • „Ich bin stolz, dass du das so klar formuliert hast.“

So lernt dein Kind:

„Meine Ziele zählen, meine Leistung ist wichtig, aber noch wichtiger ist mein Weg dorthin und ich darf ihn mitgestalten.“

Fazit zu Punkt 3:

Ziele sollen kein Klotz am Bein sein, sondern ein Sprungbrett.

Ein echtes Ziel ist wie ein innerer Kompass. Es zeigt Richtung, gibt Sicherheit und stärkt das Gefühl: Ich kann was bewegen, und zwar in meinem Tempo.

Du möchtest, dass dein Kind nicht nur Ziele setzt, sondern auch dranbleibt – trotz Rückschlägen? Dann lies hier weiter:
👉 Durchhaltevermögen bei Kindern: So lernt dein Kind dranzubleiben

🌱 4. Zeig deinem Kind, was wirklich zählt

In jeder Zeugnisbesprechung, in jedem Elterngespräch, in jedem verdammten Schuljahr
geht’s meistens nur um eins: Zahlen, Buchstaben, Spalten.

↘️ Mathe: 3
↘️ Deutsch: 2
↘️ Verhalten: unauffällig (was auch immer das heißen soll)
↘️ Arbeitsverhalten: verbesserungswürdig (na herzlichen Glückwunsch)

Und dann sitzen wir da mit dem Blatt in der Hand und denken:
„Na toll. Und wo genau steht jetzt, dass mein Kind jeden Morgen gegen den inneren Schweinehund gekämpft hat?”

„Wo steht, dass es sich freiwillig gemeldet hat, obwohl der Bauch gezittert hat wie Wackelpudding?”

Tja, steht halt nirgends. Weil’s da nicht “hingehört”.
Leider gibt es für Menschlichkeit noch keinen Notenschlüssel.


🎯 Und genau DAS ist der Punkt:

Es gibt so viele Dinge, die kein Zeugnis dieser Welt messen kann… aber für das Leben wichtiger sind als jede Rechenoperation und jede Rechtschreibregel.

  • Wie es mit Rückschlägen umgeht
  • Wie oft es mutig war, obwohl’s leichter gewesen wäre, leise zu bleiben
  • Ob es sich angestrengt hat auch wenn das Ergebnis nicht perfekt war
  • Ob es eigene Ideen eingebracht hat

Schreib die Antworten auf. In ein Heft, auf nen Zettel, an die Wand… ganz egal.
Mach daraus ein Heldentagebuch, einen Jahresrückblick, eine Superpower-Collage.

Wichtig ist, dass dein Kind begreift:
“Ich bin eine Geschichte voller kleiner und großer Erfolge.“

Eltern-Zaubertrick deluxe:

Dein Kind bringt eine Vier in Mathe nach Hause?

Dann versuch mal folgendes:

„Weißt du, was ich in dieser 4 sehe? Dass du drangeblieben bist – obwohl dir das Thema schwerfiel. Du hast nicht aufgegeben, obwohl du zwischendrin fast den Zirkel an die Wand geworfen hättest. Das ist Ausdauer und das ist eine MEGASTÄRKE.”

Warum das so wichtig ist?

Weil genau HIER das Fundament gelegt wird.
Nicht nur für schulische Leistungen, sondern fürs ganze Leben.

Wie bewertet mich die Welt?
Bin ich nur wertvoll, wenn ich „gut“ bin?
Oder darf ich auch Fehler machen, scheitern, probieren und trotzdem geliebt werden?

Fazit zu Punkt 4:

Zeugnisse zeigen Zahlen.
Dein Kind aber ist ein Kunstwerk in Bewegung.

Ein Original, das sich ständig weiterentwickelt mit Farben, Ecken und Kanten.

🎨 5. Drei Kreative Tools stärken das Selbstwertgefühl spielerisch

Manchmal sind es nicht die großen Reden bei Kerzenschein und pädagogisch wertvollem Fencheltee, die etwas verändern – sondern diese kleinen, leisen Alltagsmomente. Die, in denen dein Kind plötzlich strahlt, weil es etwas über sich selbst erkannt hat.

Gerade Kinder, die sich ständig vergleichen, brauchen nicht noch mehr Druck, nicht noch mehr “Du musst dich nur mehr anstrengen”, sondern mehr Möglichkeiten, sich selbst auf liebevolle, kreative Weise neu zu entdecken.

Hier kommen sie ins Spiel: drei kleine Tools mit großer Wirkung.

🖍 1. Ein Erfolge-Tagebuch führen

Ein ganz simples Ritual und trotzdem mega kraftvoll.

Jeden Abend schreibt ihr am besten gemeinsam eine Mini-Liste:

  • Was habe ich heute gut gemacht?

  • Worauf bin ich stolz?

  • Wem habe ich geholfen?

  • Was hat mir Freude gemacht?

Das Ziel: Der Fokus rutscht weg vom ständigen „Was haben die anderen besser gemacht?’“ hinzu „Was war gut an MIR?“

💡 Pro-Tipp: Macht das eine Woche lang gemeinsam – du schreibst auch mit!
So lernt dein Kind: Selbstreflexion ist nichts für „schwierige“ Kinder, sondern eine Superkraft für jeden Tag.

🃏 2. Stärken-Karten selbst gestalten

Schnapp dir ein paar Blanko-Karten (🤫 Keine Zeit zum Basteln? Dann schau dir meine fertigen Stärke-Karten an – zum Ausdrucken und sofort Loslegen.) oder ein Notizbuch und ein paar Stifte, mehr braucht es nicht. 

  • Auf jede Karte kommt eine individuelle Stärke (z. B. „Ich bin mutig“, „Ich kann gut zuhören“, „Ich hab Fantasie“).
  • Dein Kind malt oder verziert jede Karte selbst.
  • Jeden Tag darf eine Karte gezogen werden – als Alltagsbegleiter, Mutmacher oder Erinnerungsstütze.


Dies Karten zeigen nicht, was man NICHT kann, sondern, was einen STRAHLEN lässt.

📸 3. Mut-Momente sammeln

Jedes Mal, wenn dein Kind sich was traut, ehrlich ist oder über seinen Schatten springt – notiert ihr es. Oder macht ein Foto. Oder legt einen Stein ins Mut-Glas.

Und wenn der nächste “Ich bin nicht gut genug”-Anfall kommt? 

Dann öffnet ihr gemeinsam euer Mut-Archiv.
Ein Schatzkästchen voller Beweise, dass dein Kind stärker ist, als es manchmal glaubt.

Warum das so gut funktioniert?

Diese Tools sind keine Bastelbeschäftigung, sondern echtes Gehirntraining.
Für einen Fokus, der auf Wachstum statt auf Mangel liegt.

Kinder lernen durch Wiederholung.
Und wenn sie jeden Tag hören, sehen und spüren, dass sie gut sind, wird sich das in ihnen verankern wie ein innerer Schatz.

Fazit zu Punkt 5:

Es braucht nicht das große Drama oder den pädagogischen Masterplan, oft reicht ein kleines Ritual, ein bisschen Zeit und der Blick auf das, was schon da ist:
Stärken. Mut. Wachstum.

🧭 6. Vergleich ist kein Maßstab für Wert

💬 „Aber die Mia darf das!“
💬 „Alle in meiner Klasse haben schon ein Handy!“
💬 „Hannes hat eine Eins geschrieben – warum ich nicht?“

BOOM.
Da ist er. Der Endgegner im Eltern-Kind-Alltag. Willkommen im Reich der “Alle anderen…”-Argumente.

Und das Problem?
Er wirkt.

Er macht uns Eltern nervös, bringt uns ins Wanken und piekst uns genau da, wo wir am empfindlichsten sind. Und plötzlich tauchen da Fragen in unseren Köpfen auf:

„Hmm… vielleicht muss ich doch härter durchgreifen…“
„Vielleicht hat mein Kind wirklich zu wenig Freizeit/ Förderung/ Leistungsbereitschaft…“

Was wirklich hinter dem "Alle anderen…" steckt

Kinder vergleichen sich, weil sie:

  • dazugehören wollen,

  • geliebt und gesehen werden möchten,

  • sich selbst noch nicht sicher sind, wer sie eigentlich sind.

Und was machen wir Eltern manchmal?
Wir springen auf diesen Vergleichszug auf. Nehmen die Aussagen unserer Kinder als harte Fakten, dabei sind sie in Wirklichkeit kleine, leise Hilferufe: “Siehst du mich?”


Was du stattdessen tun kannst: 

Mach EURE Werte sichtbar.

  • Was zählt bei uns wirklich?

  • Was bedeutet “Erfolg” in unserer Familie?

  • Was wollen wir unseren Kindern mitgeben – jenseits von Noten, Tabellen und Durchschnittsvergleichen?

 

Schreibt es gemeinsam auf, wie ein Familien-Kompass für stürmische Zeiten.

Zum Beispiel:
→ „Bei uns zählt, wie man mit anderen umgeht – nicht, ob man schneller liest.“

→ „Wir feiern Mut, nicht nur Ergebnisse.“

→ „Wir achten darauf, wie wir miteinander sprechen – auch wenn wir wütend sind.“

Vergleich ist kein Wettbewerb, sondern eine Einladung zur Vielfalt

Ein Satz, den ich liebe:
„Wir vergleichen nicht. Wir feiern Unterschiede.“

Erinnere dein Kind liebevoll daran:

  • Nur weil jemand anderes etwas besser kann, heißt das nicht, dass du weniger wert bist.

  • Langsam sein ist kein Fehler, sondern ein anderes Tempo.

  • Vorsichtig sein ist keine Schwäche, sondern eine besondere Stärke.

Malt gemeinsam einen Superhelden mit den verrücktesten Kräften:

Der eine kann Geduldblitze werfen. Der andere hat die Fähigkeit, stundenlang über eine Idee zu grübeln.

Bleib bei dir – auch wenn andere anders ticken

Ja, es wird Eltern geben, die:

  • für jede Note belohnen oder bestrafen

  • jedes Detail kontrollieren

  • ständig sagen: „Du musst dich halt mehr anstrengen“

Aber du darfst bei dir bleiben.
Es gibt keinen Grund, dieses Spiel mitzuspielen. Denn du bist nicht “alle anderen” – du bist DU.

Begleite dein Kind so, wie es zu euch passt.

Nicht um Erwartungen zu erfüllen, sondern um Halt zu geben in einer Welt, die manchmal ganz schön viel verlangt.

Fazit zu Punkt 6:

Der Vergleich ist wie eine nervige Fliege, die immer wieder um dein Ohr schwirrt und flüstert:

“Du musst mehr sein. Besser. Schneller”

Aber du darfst die Fliegenklatsche rausholen und deinem Kind zeigen: Wert misst man weder an Noten noch an Likes, sondern in Liebe, Mut und Menschlichkeit.

✨ 7. Erinnere dein Kind an seine Einzigartigkeit

In einer Welt, die ständig vergleicht, bewertet und misst, ist es erschreckend leicht, den eigenen Zauber zu übersehen.

Kinder sehen plötzlich nur noch, was andere besser können:

→ „Ich bin nicht so cool, nicht so sportlich, nicht so klug, musikalisch,… wie…“

Und dann? Dann verblasst etwas.
Der Stolz. Der Mut. Das Vertrauen in sich selbst.

Die Einzigartigkeit deines Kindes ist unbezahlbar

♥️Niemand lacht wie dein Kind.

♥️Niemand denkt so versponnene Gedanken, hat diese besondere Fantasie oder diesen liebevollen Blick für Tiere. 

♥️Niemand macht dir so oft das Herz warm – ganz ohne Anstrengung, einfach durch Sein.


Sag es morgens beim Zähneputzen, mittags beim Pfannkuchen wenden, nachmittags beim Warten an der Ampel und abends beim Einschlafen.

Kinder vergessen, was sie im Diktat hatten – aber sie vergessen niemals, wie sie sich bei dir gefühlt haben.

Mach es zum Ritual:

❓Vielleicht hängt bald in eurer Küche ein “Du bist besonders”-Schild.

❓Vielleicht kritzelt ihr kleine Komplimente auf Zettel, die heimlich in Brotdosen oder unter Kissen wandern.

❓Vielleicht denkt ihr euch zusammen jeden Sonntagabend eine Superkraft aus, die diese Woche besonders sichtbar war.

Weißt du, was dann passiert? Die Augen werden heller. Die Schultern richten sich auf. Und irgendwann flüstert dein Kind: “Ich glaube, ich mag mich.”

Fazit zu Punkt 7:

Dein Kind muss niemanden überholen, nichts gewinnen, keine Eins schreiben, um wertvoll zu sein. Es muss nur eins: Sich selbst finden.

Wenn du es täglich daran erinnerst, was für ein leuchtendes Unikat es ist, dann wächst daraus Selbstliebe, die nicht wackelt, wenn der Wind mal stärker bläst.

Fazit:

Selbstwertgefühl ist kein Zufallsprodukt

Zwischen Mathearbeit und Matschhose liegt dein Alltag – und weißt du was? Du machst das GROßARTIG.

Es geht hier nicht um Wattebausch-Erziehung, rosarote Filterblasen oder Lob inflationär wie Streuselkuchen bei Oma.

Es ging um echte Tiefe. Um Werkzeuge, die wirken. Um Strategien, die aus dem echten Leben stammen – da, wo der Kakao überkocht und das Vokabelheft vergessen wurde.

Am Ende bleibt das Wichtigste:

Nicht der Perfektionismus macht dein Kind stark.
Nicht der Stundenplan.
Und schon gar nicht der Förderplan.

Also, schließ den Tab mit dem Vergleichen (übrigens auch den auf deiner Agenda).

Lass das schlechte Gewissen mal für heute Pause machen.
Und denk dran: Du musst nicht jeden Tag alles richtig machen.

Aber wenn dein Kind spürt, dass du es siehst, verstehst und mit ihm wächst,
dann wächst auch das Selbstwertgefühl von ganz allein.

Deine Nicole

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